Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG verstärkt seine Bestrebungen rund um die Dekarbonisierung des Strassentransports.
Inhaltsverzeichnis
Editorial

Liebe ASTAG-Mitglieder
Die Zukunft der LSVA ist für das Strassentransportgewerbe von enormer Wichtigkeit. In Kürze wird die Vorlage dem Parlament unterbreitet. Die ASTAG beschäftigt sich bereits seit Jahren damit, sei es mit unspektakulärer Grundlagenarbeit, Abklärungen, Berechnungen oder Gesprächen mit den zuständigen Behörden. Das Resultat ist ein Gesetzesentwurf des Bundesrats, der sich insgesamt recht branchenverträglich präsentiert. Doch Politik ist kein Wunschkonzert, es gibt zahlreiche Akteure, die gerne eine höhere Abgabenlast für das Strassentransportgewerbe in unserem Land hätten. Die Diskussionen im Bundeshaus dürften intensiv werden.
Vor wegweisenden Entscheiden stehen wir auch bei der Verkehrsinfrastruktur. Nach dem Nein in der Volksabstimmung zu fünf Nationalstrassenprojekten will der Bundesrat eine Neuorientierung vornehmen – zumal auch die Kosten für die Bahninfrastruktur explodiert sind. Konkret sollen die Ausbauprojekte für Schiene und Strasse neu priorisiert werden. Die Ergebnisse von «Verkehr ’45» sind Stand heute noch völlig offen. Allerdings ist der Handlungsdruck sehr gross: Pro Jahr werden bereits über 50'000 Staustunden verzeichnet. Die ASTAG wird deshalb dafür einstehen, dass die wichtigsten Engpässe beseitigt werden. Nur so bleiben der Güter- und der Personenverkehr auf der Strasse leistungsfähig. Unsere Versorgung und Entsorgung sind darauf angewiesen!
Zugleich verändert sich das Umfeld rasch und stark. Stichworte sind Green Logistics, alternative Antriebe oder auch Künstliche Intelligenz. Unsere Branche steht vor grossen Herausforderungen. Umso wichtiger ist ein starker Verband – und wenn ich auf 2024 zurückblicke, bin ich überzeugt: Die ASTAG ist stark! Gemeinsam haben wir schon bisher viel erreicht. Zu erwähnen sind etwa das Krisenmanagement rund um die Totalsperrung der A13 am San Bernardino, die Hilfseinsätze von Mitgliedern für unwetterversehrte Dörfer, das Engagement der Branche zur Nachwuchsförderung oder auch die zweite Ausgabe des Branchentags «AS-TAG» in Thun mit über 600 Teilnehmenden. Gerne haben wir die Highlights der letzten Monate in unserem Jahresbericht zusammengefasst. Ich wünsche Ihnen viel Spass bei der Lektüre.
Viel wichtiger als ein Rückblick ist jedoch, den Verband konsequent auf die Zukunft auszurichten. Mit der neuen Strategie 2025–2028, die der Zentralvorstand im letzten Herbst verabschiedet hat, sind wir auf dem richtigen Weg. Doch es gibt viel zu tun, die Entscheide, die der ZV zu treffen hat, werden die ASTAG auf Jahre hinaus prägen. Ganz zuoberst steht die Frage, welche Leistungen in Zukunft wie finanziert werden – immer mit dem Ziel, unseren Mitgliedern noch mehr Kompetenz bieten zu können. Politik, Wissen, Bildung und Dienstleistungen: In unseren Geschäftsfeldern wollen wir laufend besser werden!
Voraussetzung für unsere Erfolge sind Sie, geschätzte Mitglieder und Partner; dank Ihrer Verbandstreue kommen wir gemeinsam vorwärts. Es ist mir deshalb ein grosses Anliegen, Ihnen MERCI zu sagen: ein herzliches Dankeschön für Ihre Verbandstreue! Ich freue mich weiterhin mit Ihnen anzupacken und etwas in diesem Land zu bewegen – sei es auf der Strasse oder in der Politik.
Alles Gute wünsche ich Ihnen!

Thierry Burkart
Zentralpräsident
Höhepunkte in Bildern
Die ASTAG hat im Jahr 2024 viele Erfolge erzielt und wichtige Projekte vorangetrieben. Hier präsentieren wir einige Höhepunkte in Text und Bild. Für detaillierte Berichte zu den Aktivitäten der einzelnen Geschäftsbereiche klicken Sie bitte auf «Weiterlesen».
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Geschäftsfelder
Kompetenzzentren
Die ASTAG deckt mit ihren vier Kompetenzzentren die Bedürfnisse des Transportgewerbes schweizweit und in allen Sprachregionen ab. Im Geschäftsjahr 2024 wird die ASTAG in der Ostschweiz eine zusätzliche Personaleinheit rekrutieren, um auch in diesem Landesteil vermehrt vor Ort präsent zu sein und die Mitglieder besser betreuen zu können.

Die von der ASTAG angebotenen Kurse und Lehrgänge waren auch im Jahr 2024 sehr gefragt. Ob es sich um CZV-, ADR/SDR oder überbetriebliche Kurse handelte, die Teilnehmerzahlen waren zufriedenstellend. Vom 7. bis 9. März 2024 fanden in der Mobilcity in Bern die «Rendez-vous Job»-Tage statt. Jugendliche, aber auch Eltern und Lehrpersonen konnten Berufe aus den Bereichen Transport, Logistik und Carrosserie in Vorführungen hautnah miterleben.

Die ASTAG bot in Cossonay ein vielfältiges Kursprogramm an, von Weiterbildungskursen über CZV- und Gefahrgutkurse, CZV-Prüfungen bis hin zum Betriebsleiter- und Disponentenlehrgang. Die ASTAG nahm auch ihre Rolle als zentraler Ansprechpartner und Dienstleister für die Sektionen ernst. So werden ausser Genf alle Sektionen der Romandie vom Kompetenzzenter Cossonay aus betreut (Waadt, Valais-Romand, Neuenburg-Jura und Freiburg). Die ASTAG besuchte regelmässig Anlässe der Sektionen, um die Anliegen und Bedürfnisse der Sektionen direkt zu erfassen.

Im Kompetenzzentrum Dottikon sind die Auslastung der Räumlichkeiten sehr gut. Die Nachfrage nach Kursen hat weiter zugenommen. Mit den überbetrieblichen Kursen sowie ADR- und CZV-Kursen und CZV-Prüfungen wurde während der Woche eine grosse Bandbreite an Aus- und Weiterbildungen vermittelt. An den Samstagen wurden zudem zwei Lehrgänge angeboten: Einer für «Betriebsleiter:in» und einer für Disponent:in «Transport & Logistik». An diesen Tagen fanden auch die CZV-Firmenkurse für die regionalen Transportunternehmen statt. Das Kompetenzzentrum Dottikon vermittelt somit ein umfassendes Transportwissen für die verschiedenen Bedürfnisse der Branche.

Das ASTAG-Kompetenzzentrum in Gordola blickt auf ein intensives Jahr 2024 zurück. Die ADR/SDR- und CZV-Kurse erfreuten sich grosser Nachfrage, sowohl im Kompetenzzentrum selbst als auch bei externen Kunden, etwa in Poschiavo. Neben der Schulung von Primarschülern zum Thema „Toter Winkel“ war die ASTAG am LKW-Festival in Ambri vertreten. Ein weiteres Highlight waren die „Ticino Skills“, die trotz Regen zahlreiche engagierte Jugendliche anlockten. Zudem starteten die Vorbereitungen für den Bau eines neuen Gebäudes und die Sanierung des Berufsbildungszentrums.
Finanzbericht
Hier wird die finanzielle Situation präsentiert, einschliesslich Bilanz & Erfolgsrechnung.
Das Geschäftsjahr 2024 verlief besser als budgetiert. Während ein Verlust von CHF 303 Tsd. erwartet wurde, konnte dieser aufgrund konsequenter Kostenkontrolle reduziert werden und beträgt effektiv CHF 121 TSD. Auf der Ertragsseite wurden die angestrebten Umsätze hingegen nicht erreicht und lagen, ausser bei den Werbe- und Verkaufsartikeln, unter dem Budget.
Der ursprünglich budgetierte Verlust resultierte aus der Neuorganisation der CZV-Prüfungen, zu welchen ein bedeutend tieferer Deckungsbeitrag erwirtschaftet wurde. Gegenüber dem Vorjahr wurden im Berichtsjahr die Erträge und Aufwände der neuorganisierten CZV-Prüfung nicht mehr im Schulungs- und Kurswesen, sondern neu bei den Dienstleistungen verbucht.
Das Schulungs- und Kurswesen entwickelte sich aus finanzieller Sicht zufriedenstellend. Jedoch wurden weniger Kurse durchgeführt. Die hohe Auslastung des Vorjahrs wurde mehrheitlich wieder erreicht. Die Bruttomarge konnte im Vergleich zum Vorjahr von 50.41 % auf 53.8% gesteigert werden, was insbesondere auf die Kostenreduktion und die Preisanpassungen in der höheren Berufsbildung zurückzuführen war.
Eine erfreuliche Entwicklung zeigte sich im Bereich der Werbe- und Verkaufsartikel, die in der zweiten Jahreshälfte eine deutliche Umsatzsteigerung erzielten. Insgesamt wurde ein Erfolg von CHF 795 Tsd. erwirtschaftet, was um CHF 155 Tsd. über dem Budget lag. Erneut generierte die App "iTheorie" einen Erfolg von rund CHF 193 Tsd.. Der Dienstleistungsertrag lag unter dem Budget. Dies vor allem auch wegen deutlich weniger durchgeführten CZV-Prüfungen. Die grössten Ertragsposten resultierten in den Dienstleistungen aus den EKAS-Beiträgen mit rund CHF 327 Tsd. sowie dem ASTAG-Versicherungsdienst mit rund CHF 143 Tsd. Weitere wichtige Einnahmequellen blieben die Führung der Fremdsekretariate mit rund CHF 155 Tsd. sowie die Erträge der Miteigentümerschaft MobilCity mit CHF 65 Tsd.
Obwohl die Partnerbeiträge gesteigert werden konnten, sanken die Mitgliederbeiträge. Diese Entwicklung ist vor allem auf Mitgliederschwund durch Konsolidierungen sowie Geschäftsaufgaben in der Branche zurückzuführen. Dank grosser Anstrengungen der Geschäftsstelle konnte der Rückgang auf nur 74 Mitglieder begrenzt werden, während gleichzeitig 22 neue Partner gewonnen wurden. Insgesamt entsprach das Bruttoergebnis nahezu dem Budget des Verbandes.
Aufwandseitig konnten durch ein hohes Kostenbewusstsein der Personalaufwand und der Betriebs- und Verwaltungsaufwand unter Budget abgeschlossen werden. Der Personalaufwand lag rund CHF 178 Tsd. unter den Erwartungen. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Überstunden aus dem Vorjahr reduziert wurden, wodurch Rückstellungen aufgelöst werden konnten. Per Ende 2024 beschäftigte die ASTAG 57.9 FTE.
Der Betriebsaufwand sowie der sonstige Aufwand (Gremien, Fachgruppen, Marketing, PR- und Kommunikation) lagen leicht unter dem Budget, obwohl auf die budgetierte Auflösung von Rückstellungen für Projektkosten verzichtet werden konnte. Durch die konsequente Nutzung von Festgeldern wurde ein erfreuliches Finanzergebnis von CHF 62 Tsd. erzielt.
Die Liegenschaftsrechnung schloss rund CHF 28 Tsd. besser ab als budgetiert. Dies ist vor allem auf ausserordentliche Mieterträge zurückzuführen. Die Abschreibungssätze wurden gemäss dem Vorjahr vorgenommen. Entsprechend lagen die Abschreibungen höher als budgetiert, da auf die Erstreckung von 3 auf 4 Jahre bei der IT-Hardware verzichtet wurde. Bilanzseitig hat das Umlaufvermögen um CHF 190 Tsd. abgenommen. Es wurde aufgrund des verhaltenen Geschäftsganges wenig Investitionen im Anlagevermögen vorgenommen. So resultierte ein Rückgang des Anlagevermögens um CHF 397 Tsd.
BILANZ | 31.12.2024 | 31.12.2023 |
Liquiditätsgrad 2 | 256 % | 254 % |
Anlageintensität | 54 % | 54 % |
Eigenfinanzierungsgrad | 64 % | 65 % |
Anlagedeckungsgrad 1 | 119 % | 119 % |
Anlagedeckungsgrad 2 | 156 % | 154 % |
31.12.2024 | 31.12.2023 | |
Nettoerlös aus Verbandstätigkeit | 14'079'222 | 16'203'475 |
Jahresergebnis | -120'694 | 22'829 |
Anzahl Vollzeitstellen (per 31.12) | 57.9 | 54.8 |
Anzahl Aus- und Weiterbildungskurse | 1'079 | 1'148 |
Anzahl Kursteilnehmende | 14'168 | 15'448 |
Organisation

Organe
Die Organe der ASTAG umfassen die Delegiertenversammlung, den Zentralvorstand (ZV), den Verwaltungsausschuss (VA) und die Kontrollstelle.
Die Direktion ist ein Kollektivorgan mit gemeinsamer Verantwortung für die Ausführung aller Aufgaben, die der Erfüllung des Verbandszwecks dienen und die ihr durch den Zentralvorstand übertragen werden.
Geschäftsleitung
Die Geschäftsleitung ist für die operativen Geschäfte der ASTAG verantwortlich. Hauptaufgabe ist die Führung der Geschäftsstelle in Bern. Seit 2024 besteht die Leitung der Geschäftsstelle aus 5 statt der bisherigen 3 Mitglieder. Neu dazugekommen sind Franco Digirolamo (Leiter Dienstleistungen und Regionen) und Daniel Zaugg (Leiter Projekte, Qualität und Controlling).
Neue Unternehmensstrategie
Die Entwicklung der Strategie für die Jahre 2025–2028 und ihre Genehmigung erfolgte am 20. September 2024 einstimmig durch den Zentralvorstand. Seither beschäftigt sich die Geschäftsstelle mit der Umsetzung.
Mitarbeitende der ASTAG 2024
Per Ende 2024 waren 67 Mitarbeitende bei der ASTAG tätig, davon 31 in einem Teilzeitpensum. Insgesamt ergab dies 5790 Stellenprozente mit einem durchschnittlichen Beschäftigungsgrad von 86 Prozent. Diese Zahlen spiegeln eine flexible und moderne Arbeitsstruktur wider, die den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeitenden Rechnung trägt und gleichzeitig eine effiziente Organisation gewährleistet.
Personelle Kontinuität in den ASTAG-Gremien
Im Jahr 2024 gab es keine personellen Änderungen in den Gremien der ASTAG. Die bewährten Teams setzten ihre Arbeit kontinuierlich fort und trugen mit ihrem Engagement zur erfolgreichen Verbandsarbeit bei.