Die Vereinigung der Strassenverkehrsämter (asa) entwickelt die Organisation der CZV-Prüfung kontinuierlich weiter. L-drive Schweiz hat in Absprache mit der ASTAG Anliegen der Fahrlehrer:innen eingebracht.
Seit Anfang des Jahres wird die CZV-Prüfung neu organisiert: Zwei der bisherigen mündlichen Prüfungen werden als elektronische Prüfungen (EPS 1 + 2) direkt beim Strassenverkehrsamt angeboten. Die Prüfungsorganisation CZV, bestehend aus der ASTAG und Les Routiers Suisses, ist für die Durchführung der verbleibenden mündlichen und praktischen Teilprüfungen verantwortlich.
Bei der Umstellung auf das neue System sind gewisse Herausforderungen aufgetreten. L-drive Schweiz und die ASTAG-Fachgruppe Lastwagenfahrlehrer:innen haben die Anliegen gesammelt und sich mit den Verantwortlichen der asa ausgetauscht.
Die derzeitige Prüfungsanmeldung erfolgt einfach und digital. Ein wichtiges Anliegen von L-drive Schweiz ist die Optimierung des Anmeldeverfahrens für die Prüfungen bei Terminverschiebungen durch Kandidat:innen. Derzeit müssen Prüfungskandidat:innen bei einer solchen neue Termine buchen und erneut bezahlen, was zu unnötigem administrativem Aufwand führt.
Die asa plant deshalb eine Systemanpassung: Bei einer Verschiebung des Prüfungstermins sollen die Kandidat:innen die Möglichkeit erhalten, die Termine direkt online umzubuchen. Eine erneute Zahlung wäre somit nicht erforderlich, da keine automatische Rückerstattung erfolgt.
Grundsätzlich sollten beide EPS-Prüfungen in allen Kantonen am gleichen Tag und zeitnah nach bestandener schriftlicher Prüfung absolviert werden können. Derzeit gibt es jedoch frappante Unterschiede zwischen den Kantonen. In gewissen Fällen müssen Kandidat:innen bis zu dreimal zu einer einzelnen Prüfung antreten – lange Wartefristen inklusive. Da die CZV-Bewilligung gesamtschweizerisch nur ein Jahr gültig ist, kann dies für Kandidat:innen schlimmstenfalls den Verlust der Arbeitsstelle zur Folge haben. Ziel sollte es sein, dass die beiden EPS-Prüfungen in allen Kantonen nacheinander am gleichen Tag absolviert werden können.
Die asa nimmt dieses Anliegen ernst, kann jedoch nicht direkt aktiv werden. Stattdessen wird sie erneut an die Strassenverkehrsämter appellieren, um die Einheitlichkeit effizienter Prüfungsprozesse sicherzustellen.
Viele Firmen finanzieren die Ausbildung von Quereinsteigenden und verpflichten diese, innerhalb von sechs Monaten die komplette Prüfung C inklusive CZV abzulegen. Damit Kandidat:innen die Rechnungen in korrekter Form an Firmen weiterleiten können, hat die asa eine MWST-kompatible Rechnung/Quittung im PDF-Format eingeführt. Mit diesem Beleg können die Kosten bei den Unternehmen zurückgefordert werden. Das Problem: Die Rechnungskopie wird erst nach erfolgter Zahlung zugestellt. Wenn sich Kandidat:innen zudem aufgrund fehlender Zahlungsmöglichkeiten (Twint/Kreditkarte) nicht anmelden können, kann dies zu Verzögerungen führen. Im schlimmsten Fall sind bestehende Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber gefährdet.
Eine Zahlung per Rechnung wird dennoch auch in Zukunft nicht möglich sein, da unbezahlte Rechnungen im automatischen Prüfungsreservationssystem Plätze blockieren würden. Auch Vorauszahlungen per Rechnung sind nicht vorgesehen, da sie zu erhöhtem administrativem Aufwand und Unsicherheiten bei der Planung führen würden. L-drive Schweiz fordert dennoch eine erneute Überprüfung dieser Regelungen.
Bedenken bestehen in der Branche auch hinsichtlich der Anzahl der Prüfungsstandorte, insbesondere für den Personentransport. Nach den ersten sechs Monaten wird die Anzahl der Standorte zwar als ausreichend erachtet. Seit Sommer werden jedoch weitere Daten zum Einzugsgebiet der Kandidaten ausgewertet. Die asa wird in Zusammenarbeit mit der Prüfungsorganisation die Anzahl Prüfungsstandorte sowie deren Angebote fortlaufend prüfen und deren Auslastung im Auge behalten.
Darüber hinaus wird L-drive Schweiz mit der Prüfungsorganisation CZV das Gespräch suchen, damit auch Halbtages-Prüfungen angeboten werden. Damit könnten die teilweise langen Wartezeiten reduziert werden. Eine weitere geplante Systemanpassung ist die Mehrpersonenanmeldung, welche die asa in Zukunft umsetzen möchte. So könnten durch die Ausbildungsstätten jeweils mehrere Kandidat:innen gleichzeitig angemeldet werden.
