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Pilotprojekt zur City-Logistik: «Planzer – Dynamic Micro-Hub mit LOXO» gestartet

Veröffentlicht am 09.10.2024 | von Nicolas Röthlisberger

Am 19. September 2024 wurde in Bern das Pilotprojekt «Planzer – Dynamic Micro-Hub mit LOXO» gestartet. Es handelt sich um eine Kooperation zwischen dem Schweizer Logistikunternehmen Planzer und dem Tech-Startup LOXO. Ziel des Projekts ist es, neue Ansätze für die städtische Logistik zu erproben, um Effizienz und Nachhaltigkeit in urbanen Lieferketten mittels Automatisierung zu steigern.

Herausforderungen der City-Logistik

Die zunehmende Urbanisierung und der steigende Druck, Lieferprozesse in Städten zu optimieren, haben in den letzten Jahren das Interesse an innovativen und umweltfreundlichen Lösungen geweckt. Eine der neusten Entwicklungen in diesem Bereich ist der Einsatz von automatisierten Fahrzeugen ohne Fahrpersonal, die für die sogenannte «letzte Meile» – also die Zustellung zum Endkunden – eingesetzt werden können. In diesem Zusammenhang soll das Projekt «Planzer – Dynamic Micro-Hub mit LOXO» als Versuch dienen, um den Einsatz solcher Technologien in der City-Logistik zu testen.

Technologische Umsetzung

Das Pilotprojekt setzt auf ein vollelektrisches Fahrzeug, den VW ID. Buzz, das mit einer Navigationssoftware des Startups LOXO und zwei Wechselboxen ausgestattet ist. Das Fahrzeug, «Mathilde» genannt, wird eingesetzt, um täglich Wechselboxen mit Paketen vom Planzer-Bahncenter in Bern zu verschiedenen Umschlagpunkten in der Innenstadt zu transportieren. Dort werden die Boxen auf kleinere, ebenfalls elektrische Fahrzeuge umgeladen, die die Pakete an die Endkunden ausliefern. In diesen Kyburz-Elektrofahrzeugen, die auch bei der Post im Einsatz sind, stellen dann wieder menschliche Lieferanten die Päckli an die Empfänger zu. Die «Mathilde» Fahrzeuge und die Kyburz-Fahrer arbeiten also miteinander, um die Lieferungen auszustellen.

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit mehreren Partnern realisiert. Neben LOXO sind unter anderem die Stadt Bern, Bosch, Bozzio und SwissMoves beteiligt.

Ist das die Zukunft?

Das Pilotprojekt ist auf eine Laufzeit von zwei Jahren ausgelegt. In dieser Zeit wird das Fahrzeug auf einem Streckennetz von 67 Kilometern innerhalb der Stadt Bern operieren und 14 festgelegte Umschlagpunkte bedienen. Sollte das Projekt erfolgreich verlaufen, planen die beteiligten Unternehmen eine Weiterentwicklung der eingesetzten Technologie sowie eine Ausweitung des Modells auf andere Schweizer Städte.

Langfristig wird geprüft, inwieweit automatisierte und elektrisch betriebene Fahrzeuge die Zustellung in städtischen Gebieten effizienter und umweltfreundlicher gestalten können.

Es wird sich zeigen, ob diese Technologie den Anforderungen der städtischen Lieferketten gerecht wird und welche Potenziale für eine nachhaltigere Logistik sie bietet. Autonomes Fahren hat in den letzten Jahren zwar grosse Fortschritte gemacht, der Faktor Mensch bleib in der Lieferkette bisher aber unabdingbar. Auch im Pilotprojekt werden die letzten Schritte der Auslieferung noch von Hand erledigt. Niemand weiss heute, ob vollautomatisierte Transporte künftig möglich sein werden. Chauffeure werden wohl nicht von heute auf morgen von unseren Strassen verschwinden.