Aktuell

H2: Sicher und transportfähig dank Pottasche

Veröffentlicht am 09.09.2024 | von Anita Moresi

Forschende in Rostock haben eine Methode entwickelt, um Wasserstoff sicher zu speichern, indem sie ihn mit Pottasche zu Formiat verbinden. Die Methode ist auch für Wasserstoff-LKW vielversprechend, da sie emissionsfrei und reichweitenstark sind. Eine umfassende Betankungsinfrastruktur wird derzeit aufgebaut.

In Rostock haben Forschende eine Methode entwickelt, um Wasserstoff sicher zu speichern. Denn: Wasserstoff kann leicht explodieren. Verbindet man nun aber Wasserstoff mit Pottasche, einem Stoff, der wie Natron im Backpulver vorkommt, kann man es sicher speichern. Pottasche, auch Kaliumcarbonat genannt, ist ein weisses Pulver, das aus Holzasche oder Mineralien gewonnen wird und oft als Backtriebmittel verwendet wird. Diese Mischung wird zu einem harmlosen Salz namens Formiat.

Formiat ist ein Salz der Ameisensäure und kann einfach in Plastikbehältern gelagert oder in Tanklastern transportiert werden. Es ist weniger giftig als andere Stoffe, die zur Speicherung von Wasserstoff verwendet werden. Ausserdem benötigt der Prozess weniger Energie. Die Forschende haben bereits 40 erfolgreiche Speicher- und Abrufzyklen durchgeführt und planen, bis 2025 eine grössere Anlage zu bauen.

Diese neue Technologie könnte helfen, überschüssige grüne Energie zu speichern und bei Bedarf zu nutzen. Das Verfahren ist klimaneutral und könnte einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.

Anwendung in LKW

Die Methode zur Speicherung von Wasserstoff in Formiat könnte auch für LKW mit Wasserstofftanks von grossem Nutzen sein. Wasserstoffbetriebene LKW sind eine vielversprechende Alternative zu Diesel-LKW, da sie emissionsfrei sind und eine hohe Reichweite bieten. Ein typischer Wasserstofftank für LKWs kann etwa 150 Kilogramm Wasserstoff speichern, was eine Reichweite von 800 bis 1000 Kilometern ermöglicht.

Zukunft der Betankungsinfrastruktur

Für die Betankung von Wasserstoff-LKW wird derzeit eine umfassende Infrastruktur aufgebaut. Unternehmen wie Daimler Truck und Linde Engineering arbeiten an neuen Betankungstechnologien, die das Tanken von Wasserstoff so einfach und schnell wie das Tanken von Diesel machen sollen. Die erste öffentliche Tankstelle für Flüssigwasserstoff wurde bereits in Wörth am Rhein eröffnet und weitere sind in Planung.