Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG verstärkt seine Bestrebungen rund um die Dekarbonisierung des Strassentransports.
Die Emil Egger AG und Zürich setzen auf die erste vollelektrische Baustelle
Mit dem Projekt «E-Baustelle» testet die Stadt Zürich den Einsatz von elektrifizierten Baustellenfahrzeugen – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Netto-Null. Ziel ist es, Treibhausgas- und Lärmemissionen spürbar zu reduzieren und gleichzeitig die Luftqualität zu verbessern. Bereits im Frühjahr 2025 sollen auf weiteren Baustellen städtischer Projekte erste vollelektrische Maschinen zum Einsatz kommen.
Lernen am Pilotprojekt in Riedenhalden
Die ersten Erfahrungen mit dem neuen Ansatz sammelt die Stadt aktuell auf einer Pilotbaustelle: Beim Umbau der Schulanlage Riedenhalden wurde bewusst ein kleineres Projekt gewählt, um offene Fragen gezielt anzugehen – etwa die Verfügbarkeit leistungsstarker Akkus, die Ladeinfrastruktur oder die hohen Anfangsinvestitionen für elektrische Maschinen.
Zum Einsatz kommen dort unter anderem elektrisch betriebene Bagger, Dumper und Radlader. Auch der Materialtransport ist elektrisch: Elektrolastwagen übernehmen Zulieferung und Abfuhr, und der Beton wird mit einem elektrischen Fahrmischer angeliefert. Selbst die Mitarbeitenden legen ihre Wege zur Baustelle mit Elektroautos zurück.
Nachhaltigkeit als neues Vergabekriterium
Die Stadt testet im Rahmen des Pilotprojekts auch verschiedene Submissionsverfahren – darunter offene Verfahren, Einladungsverfahren und freihändige Vergaben – um das Vergabekriterium «Nachhaltigkeit» stärker zu gewichten. Dabei konzentriert man sich gezielt auf jene Arbeiten, bei denen normalerweise schweres Gerät zum Einsatz kommt.
Ein besonderes Highlight war der kürzliche Transport eines Elektrobaggers von Oberbüren nach Zürich: Das Unternehmen EMIL EGGER übernahm die Aufgabe mit einer Elektro-Zugmaschine und einem Rampenauflieger – ein weiterer Beweis dafür, dass auch die Logistik rund um eine E-Baustelle emissionsfrei funktionieren kann.
Mit dem Pilotprojekt zeigt Zürich eindrucksvoll, dass klimafreundliches Bauen keine Zukunftsvision mehr ist, sondern bereits heute umsetzbar – wenn der Wille, die Technologie und die richtigen Rahmenbedingungen zusammenkommen.