Die DEAR Foundation-Solidarité Suisse hat gemeinsam mit ASTAG als Kooperationspartner ein Ausbildungsprogram entwickelt, um Interessierten den Erwerb des Führerausweises Kategorie C sowie den…
So findet man in Gstaad neue Fachkräfte
Der Fachkräftemangel ist eine überall spürbare Herausforderung der Transportbranche. Wie kann man die nächste Generation an Strassentransportfachleuten garantieren? Die Addor Transport in Gstaad zeigt einen Weg: Indem man sie selbst ausbildet!
In den kurvigen Strassen vom Berner Oberland ist Bautransport eine Kunst, die gelernt sein will. Und wer lernen möchte, hat gute Chancen, bei Addor Transport zu landen. Die Bautransportfirma aus Gstaad bildet nämlich schon seit 30 Jahren die neueste Generation an Strassentransportfachfrauen und -männern, BaumaschinenmechanikerInnen, StrassenbauerInnen und BaupraktikerInnen aus. Aktuell bildet Addor sieben Lernende aus, das macht gute zehn Prozent der Belegschaft aus. Und im August 2024 wächst diese Zahl sogar auf zehn.
Kaum ein Unternehmen hat einen so hohen Anteil an Lernenden. Daniela Addor, Geschäftsführerin von Addor Transport, begründet dies so: «In der heutigen Zeit wird oft darüber gesprochen, wie akut der Fachkräftemangel sei, den wir natürlich auch bei uns spüren. Besonders hier im Berner Oberland ist die nächste Generation Fachkräfte nicht gewährleistet. Einen Ansatz dem entgegenzuwirken ist, in den jeweiligen Berufen auszubilden.»
Zu diesem Zweck haben Daniela Addor und ihr Bruder Patrick, der ebenfalls in der Geschäftsführung ist, das Label #dinizuekunft ins Leben gerufen, das die Aus- und Weiterbildung bei der Firma umfasst: «Mein Bruder und ich stellen uns stets die Frage: ‹Warum will ich die Firma Addor AG als meinen jetzigen oder zukünftigen Arbeitgeber haben?› Kann die Frage mit verschiedensten Attraktivitäten, welche ein Betrieb bietet beantwortet und weiterentwickelt werden, so schliesst sich der Kreis. Unser Credo: Verlässt ein Lernender / eine Lernende die Firma nach der Ausbildung, so haben wir doch viel für unsere Branche beigetragen.»
Das breitgefächerte Angebot an Ausbildungspfaden gefällt den Lernenden im Betrieb. Corinne Reichenbach, Lernende Strassentransportfachfrau im zweiten Lehrjahr, meint: «Ich geniesse den Austausch mit Lernenden, die nicht denselben Beruf erlernen. Man kann viel voneinander profitieren.» Eine vernetzte Ausbildung soll auch auf die Realität im Beruf vorbereiten. Im Strassentransport braucht es schliesslich viele verschieden geschulte Hände.
Durch die hohe Anzahl an Lernenden ist die Ausbildung bei Addor ein ausgeklügeltes System. Der Aufbau der Ausbildung ist genau festgelegt, und Meilensteine sind in einem Zeitplan aufgelistet, damit genau feststeht, wann Lernende welche Aufgaben übernehmen können. Corinne ist beispielsweise schon allein mit dem Lastwagen unterwegs. Den Lernenden so viel Verantwortung zu übergeben ist nicht selbstverständlich. Während der ganzen Ausbildung ist die Sicherheit dabei gewährleistet, sagt Daniela Addor: «Wichtig ist, gute interne Schulung und die richtige persönliche Schutzausrüstung.» Und so lernen die zukünftigen Fachkräfte auf den eigenen vier Rädern die Kurven des Berner Oberlandes zu kratzen.