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Setra setzt Kurs Richtung Zukunft
Auf dem Dübendorfer Flugplatz hat der deutsche Reisebus-Hersteller Setra Anfang Februar stolz seine überarbeiteten Modelle ComfortClass und TopClass vorgestellt. Der weitläufige Schauplatz bot Raum für abenteuerliche Live-Demonstrationen der nicht nur optisch optimierten Fahrzeuge.
Die Neuerungen
Nicht nur für das anschliessende Nachtessen hatte Setra seinen Demonstrationsmodellen das Abendkleid angezogen. Das überarbeitete Design fiel den Besuchern schon beim Eintreffen auf. Die Chefdesigner spendierten den Fahrzeugen ein einheitliches «Familiengesicht», neue Blinker mit drei verschiedenen integrierten Lichtfunktionen und extravagante Heckleuchten. Der Innenraum wusste mit modernen Farbanpassungen zu gefallen. Auch die Front wurde umgestaltet; eine schwarze Abdeckung verbirgt die Radartechnik der Assistenzsysteme elegant.
Gemäss Setra sollen die neuen «ComfortClass» und «TopClass» aber mehr können als nur gut auszusehen. Der Notbremsassistent «Active Break Assist 5» (ABA 5) sei der weltweit erste, der auf Fussgänger in Bewegung und im Stillstand reagieren könne. Und die neue elektronische Feststellbremse soll dem Chauffeur das Fahren am Berg erleichtern. Setras intelligenter Tempomat «Predictive Powertrain Control» (PPC) bremst und beschleunigt den Reisebus teilweise selbständig und hält bei sichtbarer Strassenkennzeichnung mit minimalen Lenkbewegungen die Spur. Der Assistent lasse sich gemäss Setra jederzeit ausschalten. Greift der Chauffeur jedoch über eine gewisse Zeit nicht ans Lenkrad, beispielsweise in einem Notfall, aktiviert das System nach mehreren Warnzeichen und -tönen eine automatische Bremsung innerhalb der Spur. Und natürlich haben die Deutschen auch an die Umwelt gedacht: Dank einer Getriebeüberarbeitung sollen zusätzliche 4,5 Prozent Treibstoffersparnis möglich sein.
Den Worten folgen Taten
Nach der Präsentation führten die Setra-Verantwortlichen die Gäste nach draussen. Auf zwei Testfahrten konnten die interessierten Besucherinnen und Besucher die vielgerühmten technischen Assistenten live miterleben. Der intelligente Tempomat mit unterstützendem Bremsen, Beschleunigen, Schalten und Spurhalten auf der Autobahn ist zwar immer noch faszinierend, aber inzwischen doch auch schon bekannt. Die automatische Notbremsung auf dem leeren Flugplatzareal sorgte jedoch für beeindrucktes Raunen in den gefüllten Reihen. Ein aufblasbares PKW-Heck wurde in die Fahrspur des tonnenschweren Reisecars gestellt. Der Chauffeur hielt mit 60 km/h voll drauf zu – worauf der Setra im gefühlt allerletzten Moment eine automatisierte, stufenweise Notbremsung einleitete und vor der luftgefüllten Attrappe sicher und unaufgeregt stehenblieb. Und als der Projektleiter sich – bei reduzierter Geschwindigkeit – selbst noch in die Fahrspur stellte und der Reisebus knapp vor seinem Gesicht stehenblieb wie ein im letzten Moment gezähmtes Raubtier, konnte die Vorstellung der neuen Modelle definitiv erfolgreich abgeschlossen werden.
Dass sich die neuen Setras für diesen kalten Winterabend herausgeputzt hatten und optisch gefielen, darüber waren sich alle Anwesenden einig. Ob die 4,5 Prozent Kraftstoffersparnis in der Praxis dereinst erreicht werden können, wird sich zeigen müssen. Dass die Setra-Techniker bei der Weiterentwicklung der automatisierten Fahrassistenten einen soliden nächsten Schritt gemacht haben, konnten sie in den Live-Demonstrationen beweisen. Die eingebauten Systeme unterstützten den Chauffeur während der Fahrt unaufdringlich und sinnvoll. In Notsituationen reagierten sie kräftig, aber erstaunlich gefasst und vermittelten den Fahrgästen ein Gefühl zusätzlicher Sicherheit. Setra hat seine Busmodelle nicht revolutioniert, aber mit den überarbeiteten «ComfortClass» und «TopClass» optisch und technisch den Kurs in die Zukunft erfolgreich gesetzt.