Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG verstärkt seine Bestrebungen rund um die Dekarbonisierung des Strassentransports.
GV Sektion Unterwallis: Ein Stelldichein im Herzen der Weinberge von Chamoson
Die Mitglieder der ASTAG Sektion Unterwallis versammelten sich am Samstag, 5. April 2025, zahlreich in Chamoson zur 46. Generalversammlung der Sektion. Dieses jährliche Treffen, welches sowohl institutionellen als auch geselligen Charakter hatte, brachte Fachleute aus dem Transportwesen sowie politische und administrative Vertreter in einer Atmosphäre zusammen, die den Austausch und die Zusammenarbeit förderte.
Die Location – Chamoson
Chamoson – bestehend aus sechs Dörfern – ist die grösste Weinbaugemeinde des Wallis. Der Gemeindepräsident Reynald Blanchut – dessen herzlicher Empfang besonders geschätzt wurde – erinnerte mit Stolz: „Chamoson ist weit mehr als nur ein Wohnort – es ist ein Ort voller Geschichte, ein Schnittpunkt von Einflüssen und Traditionen“, und betonte, dass dieser symbolträchtige Ort es ermögliche, „gemeinsam zu feiern, was Ihr Verband und unsere schöne Region stark macht.“
Der Tag stand unter besten Vorzeichen: angenehmes Wetter, eine beachtliche Teilnehmerzahl und eine freundliche, offene Stimmung. Ein besonders bewegender Moment war die Anwesenheit von Edmond Studer, dem Doyen der Versammlung, im stolzen Alter von 98 Jahren.
Die Ansprache des Präsidenten - Eine starke Bilanz und vielversprechende Perspektiven
In seiner Ansprache blickte Louis Studer, Präsident der Sektion, auf ein Jahr zurück, das von geopolitischer Instabilität, aber auch von einem starken Engagement des Vorstandes geprägt war. Er würdigte die zahlreichen Schritte, die gegenüber den kantonalen Behörden, der Kantonspolizei, dem ASTRA sowie weiteren Fachstellen unternommen wurden. Dadurch konnten konkrete Fortschritte erzielt werden, insbesondere im Bereich der Finanzierung der überbetrieblichen Kurse (üK) und in der Zusammenarbeit im Bereich der Berufsbildung.
Der Präsident sprach auch die umfangreichen Bauarbeiten an, die bis 2029 an den Strassen über den Simplon und den Grossen St. Bernhard geplant sind. Er betonte dabei sowohl die negativen Auswirkungen auf die Mobilität als auch die potenziell positiven wirtschaftlichen Effekte für die lokalen Unternehmen. In Bezug auf die Schwerverkehrskontrollen appellierte er an eine differenziertere Interpretation der vom ASTRA veröffentlichten Zahlen: „Es braucht manchmal nur wenig, um auf der Seite der Anzeige zu landen… Das bedeutet aber keineswegs, dass wir Profiteure oder gar Verbrecher sind.“ Ein Appell für mehr Sachlichkeit und Respekt gegenüber der Professionalität der Akteure im Strassentransport.
Abschliessend stellte Louis Studer neue, vielversprechende Perspektiven vor, wie etwa die Aufnahme eines Dialogs mit der Schweizer Armee zur Förderung der Berufe in der Branche. Er dankte den Ausbildnern, Experten und Lehrbetrieben und erinnerte an den dringenden Bedarf, das Netz engagierter Ausbildungsbetriebe zu stärken.
Das gab zu reden I – Ein reibungsloser und konsensorientierter statutarischer Teil
Der statutarische Teil der Versammlung verlief in ruhiger und konstruktiver Atmosphäre. Der Revisionsbericht wurde für seine Transparenz gelobt, und das Budget 2025 einstimmig genehmigt. Der Erneuerungsprozess von Vorstand, Präsidium, Delegierten sowie der Revisionsstelle erfolgte im Zeichen von Kontinuität und Engagement. Erwähnenswert ist der Eintritt eines neuen Vorstandsmitglieds: Sandy Pralong, Vertreter der Firma Planzer.
Die Gäste – Engagement und Zukunftsvisionen im Fokus
Zu den Höhepunkten der Versammlung zählte zweifellos die Ansprache von Frédéric Favre, Staatsrat des Kantons Wallis. Er lobte die hervorragende Zusammenarbeit zwischen der ASTAG und den kantonalen Behörden und bekräftigte das Engagement seines Departements für die Verkehrssicherheit. Zudem kündigte er zwei bedeutende Infrastrukturprojekte für die Autobahn im Oberwallis an: die baldige Inbetriebnahme des Süd-Tunnels von Visp, sowie die Eröffnung des Abschnitts Raron–Visp im Jahr 2025 – zwei Meilensteine für die Region.
Auch mehrere Vertreter der kantonalen Verwaltung meldeten sich zu Wort, darunter Vanessa Duc (Stv. Dienstchefin für den Schutz der Arbeitnehmenden), Stijn Vandendriessche (Leiter der kantonalen Arbeitsinspektion) und Bruno Abgottspon (Leiter des Dienstes für Strassenverkehr und Schifffahrt). Sie alle betonten ihre Offenheit für den Dialog mit den ASTAG-Mitgliedern und ihre Bereitschaft, deren Anliegen ernst zu nehmen.
Nationalrat Jean-Luc Addor bedankte sich bei der Sektion für ihr Engagement im Zusammenhang mit der Abstimmung über den Klimaplan. Er hob hervor, welche Stärke in der Transportbranche liegt: „Die Transportunternehmen sind eine Kraft – das muss man sich bewusst machen und diese Kraft auch nutzen.“
Abschliessend erinnerte Paolo Nasseli, Vizepräsident von ASTAG Schweiz, an die zentrale Rolle des Strassentransports für die Schweizer Wirtschaft. Er ging auf die grossen Herausforderungen ein, denen sich die Branche gegenübersteht: Verkehrsüberlastung, Energiewende und Fachkräftemangel. Die ASTAG, so betonte er, werde die Interessen der Branche weiterhin auf wichtigen politischen Dossiers wie der LSVA, dem Gütertransportgesetz und der Nachhaltigkeit vertreten – mit einem technologieneutralen und realistischen Ansatz.
Das Essen – Ein Moment der Geselligkeit
Nach den vielseitigen Diskussionen und einem sonnigen Apéro genossen die Teilnehmenden ein gemeinsames Essen in entspannter Atmosphäre. Das Menü – ein köstliches Fondue-Chinoise, begleitet von Weinen aus Chamoson – fand grossen Anklang und bot den idealen Rahmen, um den Austausch in ungezwungener Runde fortzusetzen.