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Generalversammlung ASTAG Sektion Neuchâtel-Jura

| Aktualisiert am 14.03.2025 | von Laura Salamin

Im prestigeträchtigen Rahmen des Espace Gilbert Facchinetti im Stade de la Maladière in Neuenburg fand die 46. Generalversammlung der Sektion Neuenburg-Jura statt. Dieser Raum, der dem Andenken des ehemaligen Präsidenten des Vereins Neuchâtel Xamax, Gilbert Facchinetti, gewidmet ist, erinnert an die Bedeutung dieses Mannes für die Entwicklung des Neuenburger Fussballs und seine Fähigkeit, das Wirtschaftsgefüge der Region zu mobilisieren.

Eine von Herausforderungen und Fortschritten geprägte Bilanz

Die Versammlung wurde unter der Leitung von Marc Von Bergen, Vizepräsident der Sektion, in Abwesenheit des aktuellen Präsidenten eröffnet. Vor rund 60 Personen erläuterte er die Bilanz eines bewegten Jahres, das durch den Rücktritt von Didier Bellini und die gescheiterten Abstimmungen vom 24. November über die Strasseninfrastruktur geprägt war. Trotz dieser Rückschläge wurden mehrere positive Entwicklungen hervorgehoben, insbesondere die Stärkung der Beziehungen zu den kantonalen Behörden, die Gründung von NeuchâtelRoute zur Verteidigung des Strassensektors und die aktive Beteiligung der Sektion an den Beratungen des Amtes für Brücken und Strassenbau.

Auch die Bedeutung eines stabilen gesetzlichen Rahmens und der Berufsbildung wurde hervorgehoben. In seiner Rede erinnerte Marc Von Bergen an die wesentliche Rolle der Transportunternehmer im Alltag der Bürger: «Ohne Lastwagenfahrer und -fahrerinnen gibt es kein Brot in den Bäckereien, keine Medikamente in den Apotheken, keine Zeitungen an den Kiosken. Die Gesellschaft hört auf, sich zu drehen». Trotz der Herausforderungen schloss seine Rede mit einer optimistischen Note, der Vorstand verjüngt sich und das Engagement der Sektion wird gestärkt.

Prominente Gäste sprechen über die Zukunft des Verkehrswesens

Mehrere Persönlichkeiten ergriffen das Wort, um über die Herausforderungen des Sektors zu sprechen. Johanna Lott Fischer, Stadträtin von Neuenburg und zuständig für Mobilität und nachhaltige Entwicklung, betonte die Bedeutung der Mobilität in einer schnell wachsenden Stadt, die bis 2040 einen Zuwachs von 6’000 Einwohnern und 2’000 Arbeitsplätzen erwartet. Sie teilte auch ihr Engagement für die Sensibilisierung von Radfahrern für die Gefahren des toten Winkels mit.

Laurent Favre, Staatsrat für Raumentwicklung und Umwelt, gab seinerseits eine Bestandsaufnahme der Mobilitätsinfrastrukturen. Er kam auf die eidgenössische Abstimmung zu Ungunsten der Nationalstrassen zurück, die er als «enttäuschend» bezeichnete. Auf kantonaler Ebene kommen jedoch mehrere Projekte voran, insbesondere die Umfahrungen von Le Locle und La Chaux-de-Fonds. Laurent Favre erwähnte auch ein kürzlich stattgefundenes Treffen zwischen seinem Departement und der ASTAG Neuchâtel-Jura, das von der Bereitschaft zum Dialog zwischen den Behörden und den Akteuren des Verkehrswesens zeugt.

Schliesslich wies André Kirchhofer, Vizedirektor der ASTAG, auf die nationalen Herausforderungen des Strassentransports hin: zunehmende Verkehrsüberlastung, kostspielige Energiewende und Mangel an Arbeitskräften. Der ASTAG engagiert sich insbesondere an drei Fronten: die Revision der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA), die Änderung des Gütertransportgesetzes (GTG) und die Lancierung des Projekts Movement'32, mit dem neue Talente in einem Sektor angeworben werden sollen, in dem bis 2032 möglicherweise 80'000 Arbeitskräfte fehlen werden.

Ein Übergang im Präsidium und eine Anpassung der Mitgliedsbeiträge

Der gesamte Vorstand wurde wiedergewählt. Ein neues Mitglied, Joël Morel (S. Facchinetti SA), stösst zum bestehenden Team, zusammengesetzt aus Marc Von Bergen, Bernard Amstutz, Grégory Baruselli, René Curty, Jean-Pierre Favre und Maxime Ledermann, hinzu. Ein wichtiger Wendepunkt für die ASTAG Neuchâtel-Jura war die Wahl eines neuen Präsidenten. Nach mehreren Jahren an der Spitze der Sektion entschied sich Didier Bellini, sein Mandat nicht zu verlängern, um sich einer neuen beruflichen Chance zu widmen. Sein Nachfolger, Maxime Ledermann, stellvertretender Direktor bei René Wuthrich SA, wurde einstimmig gewählt. Seine Erfahrung und seine Vision überzeugten die Mitglieder, die ihn für diese neue Herausforderung ermutigten.

Die Versammlung genehmigte zudem eine Erhöhung des Jahresbeitrags von CHF 220 auf CHF 270. Diese Anpassung, die durch die gestiegenen Kosten und Aufgaben der Sektion gerechtfertigt ist, wird es ermöglichen, die Aktionen zugunsten der Branche zu verstärken und gleichzeitig ein im Vergleich zu den anderen Westschweizer Sektionen wettbewerbsfähiges Beitragsniveau beizubehalten.

Berufsbildung: Anhaltende Bemühungen um den Nachwuchs

Der Transportsektor sieht sich mit Schwierigkeiten bei der Einstellung von Personal konfrontiert, doch es gibt immer mehr Initiativen zur Förderung der Ausbildung. Bernard Amstutz, Leiter der Berufsbildung für die Sektion, betonte, dass die Zahl der Absolventen trotz dieser Herausforderungen stabil geblieben sei. Im Jahr 2024 wurden landesweit 224 neue Lkw-Fahrer ausgebildet, darunter 9 Neuenburger.

Mehrere Veranstaltungen warben für diese Berufe, darunter der Tag der offenen Tür des CPNE im September und das Forum der Berufe im November, das mehr als 780 Besucher anzog. Für 2025 stehen bereits Termine fest: die Übergabe der EFZ am 3. Juli, der Tag der offenen Tür des CPNE am 6. September und das Berufsforum am 27. November in Neuenburg.

Schliesslich stellte Gabriel Schlup, der beim Kanton Neuenburg für die Berufsförderung zuständig ist, die Aktionen vor, die zur Unterstützung des Nachwuchses durchgeführt werden. Neben den üblichen Messen sollen neue Veranstaltungen wie „Destination Apprentissage“ (19. März, La Tène) und „Lastminute Job“ (5. Juni, La Chaux-de-Fonds) ausbildende Unternehmen und Jugendliche auf der Suche nach einer Lehrstelle zusammenbringen. Der Kanton verpflichtet sich ebenfalls, die Unternehmen bei der Betreuung der Lehrlinge zu begleiten, und ermutigt sie, seine Unterstützung zu beantragen.

Eine positive Dynamik für die Zukunft

Diese 46. Generalversammlung ermöglichte eine Bestandsaufnahme des Sektors und bekräftigte gleichzeitig ein starkes Engagement für seine Entwicklung. Mit einem neuen Präsidenten, laufenden strukturierenden Projekten und einer verstärkten Mobilisierung für die Berufsbildung geht die ASTAG Neuenburg-Jura entschlossen in die Zukunft. Trotz oder gerade wegen der Herausforderungen bleibt der Verband ein Schlüsselakteur im Strassentransport und will seine Arbeit fortsetzen, um den Fortbestand der Branche zu sichern.