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Pioniere über die Mobilität von morgen
Schon lange werden Fahrzeuge mit Batteriespeicher oder Wasserstofftank als Zukunft gesehen. Immer häufiger sind Elektrofahrzeuge auch auf der Strasse zu sehen. Weshalb das der Fall ist und was noch geschehen muss, erläuterten die Elektro-Pioniere Tobias Wülser von Designwerk und Patrick Huber von H2 Energy in einem Interview.
«Quo vadis?» – dieser lateinische Satz wird heute oft noch im Journalismus verwendet. «Wohin geht die Reise?» ist keine wortwörtliche, aber sinnbildliche Übersetzung davon. Diese Frage passt sehr gut zur Mobilität, die sich zurzeit stark wandelt. Und wer könnte einen besseren Versuch wagen, diese Frage zu beantworten, als Pioniere wie Designwerk-Gründer Tobias Wülser und H2-Energy-Verwaltungsratspräsident Patrick Huber?
Im Interview mit CH Media (im Link das «Tagblatt») zeigten sich die beiden Pioniere aber nicht immer einig – was verständlich ist, schliesslich verfolgen sie unterschiedliche Ansätze. So werden etwa gemäss Wülser Fahrzeughalter künftig auch Stromproduzenten sein – viele seien es jetzt schon: «97 Prozent unserer Kunden laden inzwischen am Depot. Sie unterhalten eine eigene Ladeinfrastruktur und kommen so zu planbaren, günstigen Ladepreisen.»
Dafür setze man auf Solarzellen. Doch diese benötigen Platz. Und gegebenenfalls könnten Zwischenspeicher notwendig sein, kommt der Strom nicht direkt zum Einsatz und erst später in einer Fahrzeugbatterie geladen werden. Eine Alternative stellt Wasserstoff dar – etwa auch als Speichermedium: «Das bedingt aber, dass der Wasserstoff zum Beispiel von den Windkraftanlagen in Nordeuropa, wo er sich am besten produzieren lässt, über ein Pipelinesystem kostengünstig zum Konsumenten gelangt», sagt Huber.
Regulatorisch auf dem richtigen Kurs?
Wenn der Wasserstoff aber ins Fahrzeug kommt und in Strom umgewandelt wird, damit sich das Fahrzeug in Bewegung setzt, geht einiges an Energie verloren: «(D)ie Energieeffizienz liegt beim Wasserstoff bei um die 20 Prozent. Bei batterieelektrischen Fahrzeugen beträgt sie knapp 80 Prozent», so Wülser. Deshalb seien Batterien sinnvoller: «Batterien werden so günstig werden, dass es sich lohnen wird, den Strom dezentral in Megawattspeicheranlagen zu bunkern und den Verbrauch europaweit viel besser zu koordinieren als bisher. Wenn das geschafft ist, wird man auch die ganz grossen LKW-Batterien für eine Reichweite von 500 Kilometern in 30 Minuten aufladen können, wo es halt nötig ist.» Worauf Huber kontert: «Aber dazu braucht man einen Energieträger, der grosse Mengen an Energie speichern kann, und da drängt sich vor allem Wasserstoff auf.»
Wohin die Reise effektiv gehen wird, ist nicht klar – zumindest sind gute Voraussetzungen gegeben. Huber: «Technologisch sind wir in der Schweiz sicher top, und wir haben ein Unternehmertum, das nicht zuerst zum Staat rennt, sondern selbst in Vorleistung geht. Das sind hervorragende Voraussetzungen. Ob wir regulatorisch auf dem richtigen Kurs bleiben und die gute Ausgangslage auch nutzen, wage ich aber nicht zu prognostizieren.»