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Kostenfalle Nachhaltigkeit?

Veröffentlicht am 17.07.2024 | von Urs Häfliger

Nachhaltig ist teuer, so die Meinung einiger. Bio-Produkte sind beim Detailhändler schliesslich auch teurer als ihre konventionellen Pendants. Geht es aber um E-Fahrzeuge, sind Analysten inzwischen vom Gegenteil überzeugt – nur zeigt sich dies noch nicht auf den Preisschildern.

«Die Preise für Batterien in China sind im Sinkflug, und die Auswirkungen auf den globalen Automobilmarkt beginnen gerade erst, sich bemerkbar zu machen.» Das schreibt Bloomberg, ein internationales Medienunternehmen mit Fokus auf Wirtschaft. Weshalb? Weil die Lithium-Eisenphosphat-Batterien, kurz LFP, in der Produktion viel günstiger geworden sind. Die Gründe für die Kostenreduktion sind einfach:

  • Die Rohstoffpreise sind gesunken.
  • Die Nachfrage nach E-Fahrzeugen hat aus unterschiedlichen Gründen nachgelassen, die Batterieproduktion jedoch nicht. Es gibt also eine Überkapazität.
  • Um die produzierten Batterien loszuwerden, werden die Margen minimiert – und sollen auch längerfristig tief bleiben.

Deshalb schreibt Bloomberg, dass die «Technologie zur Dekarbonisierung des grössten Teils des Strassenverkehrs weltweit bereits vorhanden ist und nicht erst in einem zukünftigen Szenario.» Und: «Es wird einige Zeit dauern, bis diese Preise ausserhalb Chinas voll zum Tragen kommen, aber in gewissem Masse geschieht dies bereits. Schon heute nähern sich die Batteriepreise für die verschiedenen Anwendungen an».

Emissionssenkende Fortschritte

Der technologische Fortschritt führt zu weiteren Kostenreduktionen. So hat etwa die ETH kürzlich von einer Batterie berichtet, die mehr Energie aufnehmen kann, dafür jedoch Fluor benötigen würde. Nun konnte man zeigen, dass dieser Anteil mit einem optimierten Produktionsverfahren massiv gesenkt werden kann.

Doch nicht nur die Batterie selbst kann helfen, CO2 einzusparen, sondern auch die Produktion für den Stahl der Fahrzeuge. So hat etwa «Transport & Environment» errechnet, dass die Umstellung der europäischen Stahlproduktion für Fahrzeuge auf Wasserstoff aus erneuerbaren Energien nur zu minimalen Mehrkosten führen würden – nämlich 57 Euro pro Fahrzeug. Gleichzeitig würde dies jedoch CO2 einsparen, das dem Ausstoss von 3,5 Millionen Fahrzeugen gleichkommt.

Und woher käme der Strom für all diese Fahrzeuge? Einfach aus der Steckdose? Ja, wenn nur die wirklich Notwendigen aufgebaut würden. Obwohl die EU in einer Verordnung aus dem Jahr 2023 festgelegt hat, dass es europaweit 2000 Ladestationen für LKW sein sollen, würden gemäss einer Studie des Fraunhofer-Instituts und Amazon 1000 reichen, um 91 Prozent des Fernverkehrs abdecken zu können. Aber nur, wenn es sich um Schnellladestationen handeln würde.

Kosten sparen und was für die Umwelt tun – der Markt macht vor, dass es geht.

 

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