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Deutschlands Reifen-Markt im Wandel
Michelin vermeldet, ein Werk in Deutschland zu schliessen – wie Goodyear oder Continental dies bereits getan haben. Dafür scheint es viele Gründe zu geben.
«Bitte beachten Sie, dass die Produktion von LKW-Reifen spezielle Anforderungen und Standards erfüllen muss, um die Sicherheit und Leistung auf der Strasse zu gewährleisten», schreibt Bing AI während der Recherche. Dazu zählen die Konstruktion, Geschwindigkeitsklasse, Tragfähigkeitskennzahl – und vieles weiteres. Dank eines riesigen Erfahrungsschatzes schaffen die grossen Hersteller wie etwa Michelin (vom Umsatz weltweit Nummer 1), Goodyear (Nummer 3) oder Continental (Nummer 4) die Anforderungen zu erfüllen.
Und dennoch geht es Ihnen nicht gut – zumindest auf dem deutschen Markt. Continental schloss 2021 das Reifenwerk in Aachen. Da noch ein weiteres Werk zuging, sollen 13'000 Stellen weggefallen sein. Goodyear vermeldete im November 2023, dass zwei ihrer Werke bis 2025 geschlossen werden sollen – ebenfalls 1800 Stellen weniger. Und nun kam vor Kurzem auch Michelin dazu. Ebenfalls ein Werk in Deutschland, ebenfalls rund 1500 Stellen weg.
Ein Drittel könnte wegfallen
Bei Continental wurde vermeldet, dass aufgrund der niedrigen Auftragslage während der Coronakrise ein Sparplan nötig wurde. Goodyear und Michelin sehen die Marktlage nach wie vor kritisch: Inflationsdruck, Stromkosten und vor allem günstigere Importe aus dem asiatischen Raum – mehrheitlich China – würden zu diesen Schritten führen.
Damit scheint sich die Reifenproduktion in Deutschland immer mehr aufzulösen: «In Deutschland gibt es aktuell noch zwölf Reifenwerke. Durch die Pläne von Goodyear und Michelin könnte ein Drittel davon wegfallen», so die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie in einem Schreiben.
Zölle werden überprüft
Was dies künftig für den Reifenmarkt in Deutschland oder gar in Europa bedeutet, ist schwer einzuschätzen. Die EU wollte ursprünglich im November 2023 Anti-Dumping-Zölle auf neue und runderneuerte LKW-Reifen aufheben, was nun aber überprüft wird. Damit würden die europäischen Hersteller vor einem unfairen Wettbewerb geschützt – und die Produzenten vielleicht doch eine Zukunft.