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Chemieprofessor über Lithium-Mythen
Lithium braucht viel Wasser, Lithium-Batterien benötigen viele seltene Erden und Lithium ist knapp. Stimmt nicht ganz, sagt nun jemand, der es wissen muss.
Kritiker von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben führen oftmals die zuvor erwähnten negativen Punkte ins Feld, wenn es um Diskussionen rund um Lithium-Batterien geht. In einem Interview der «Tageszeitung» hat nun der Chemieprofessor Maximilian Fichtner mit diesen negativen Punkten teilweise aufgeräumt. So gebe es etwa inzwischen bei Lithium-Batterien kein Kobalt mehr: «Diesen Mythos haben Thinktanks der Ölindustrie in die Welt gesetzt», sagt er im Interview.
Kupferabbau lässt Grundwasser sinken
Auch der Wasserverbrauch sei nicht so hoch, wie behauptet: «Der Lithiumabbau für einen modernen Auto-Akku benötigt etwa 4000 Liter Wasser; das entspricht der Wassermenge, die man braucht, um ein T-Shirt herzustellen – oder eine halbe Jeans.»
Gerade in Chile, oftmals als Negativbeispiel ins Spiel gebracht, gebe es zwar Wasserknappheit, aber nicht wegen Lithium: «Die Grundwasserbestände sinken – allerdings schon seit den 1960er Jahren. Damals gab es noch keinen Lithiumabbau, wohl aber Kupferproduktion. Die Lithiumproduktion trägt sicherlich zum Süsswasserverbrauch bei. Sie als Verursacher dieses Wassermangels zu brandmarken, ist aber falsch».
Natrium als Alternative
Auch an einen bevorstehenden Lithiummangel glaubt er weniger: «Theoretisch liegt in der Erde noch eine grosse Menge Lithium. Im Augenblick wird es aber nur an wenigen Orten abgebaut, etwa in Chile oder Australien. Andere Lagerstätten werden jetzt erst erschlossen. In den USA wurde gerade ein riesiges Depot entdeckt. Von der Entdeckung bis zur Förderung dauert es allerdings ungefähr zehn Jahre. Wenn es zu einer Knappheit kommt, liegt das daran, dass zu wenig gefördert wurde und auf dem Markt ist.»
Lithium allein sei aber nicht die Lösung, es müssen auch Alternativen gefördert werden. Diese sei etwa Natrium: «Da sind keine kritischen Rohstoffe drin, sondern hauptsächlich Natrium und Aluminium. Natrium ist ein Bestandteil von Kochsalz und Aluminium ist das dritthäufigste Element auf der Erde.» Und diese Technologie könnte dank neuer Entwicklungen bald relevant werden – sei dies nun für Fahrzeuge oder für stationäre Speicher.
Natrium-Ionen-Akkus aus Europa
Bisher stammen Natrium-Ionen-Akkus für Fahrzeuge aus China. Kürzlich hat aber der schwedische Hersteller Northvolt (etwa für Scania) einen Natrium-Ionen-Akku via Medienmitteilung angekündigt. In 3 Jahren soll der Akku in Serie gehen.