Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG verstärkt seine Bestrebungen rund um die Dekarbonisierung des Strassentransports.
Unrealistische Verlagerungsziele würden mindestens 28 Milliarden Franken kosten und die Güterversorgung im Land gefährden
Der Schienengüterverkehr muss dringend modernisiert werden. Aktuell stehen jedoch Verlagerungsziele im Vordergrund, die kaum erreichbar sind. Die stärkere Verlagerung auf die Schiene im Inland bedingt Bahnausbaukosten von mindestens 28 Milliarden Franken für die Steuerzahlenden und führt zu Kaufkraftverlusten bei den Konsumentinnen und Konsumenten. ASTAG, Gewerbeverband und economiesuisse sprechen sich für eine Korrektur aus. Schiene und Strasse müssen Hand in Hand funktionieren – für günstige, sichere und saubere Transporte.
Der Schweizer Gütertransport auf der Schiene muss modernisiert werden. Das ist das Ziel der Revision des Gütertransportgesetzes. Nach dem Ständerat hat sich der Nationalrat mit der Vorlage befasst. Eigentlich müssten die Interessen der Konsumentinnen und Unternehmen und die Synergien zwischen Schiene und Strasse dabei im Zentrum stehen. Der Zweitrat geht jedoch in einem entscheidenden Punkt einen anderen Weg: Er möchte mit einer neuen Bestimmung im Gütertransportgesetz den Marktanteil der Bahn auf Biegen und Brechen erhöhen. Entgegen der Marktentwicklung und entgegen den Kundenbedürfnissen.
"Koste es, was es wolle" ist keine Lösung
Der Bund rechnet bis 2050 mit einem Güterwachstum von 31 Prozent. Nur schon, um dieses Wachstum zu stemmen und die Marktanteile von Schiene und Strasse etwa stabil zu halten, sind massive Investitionen nötig, insbesondere die rund 750 Millionen Franken, die das Parlament mit dem Gütertransportgesetz aktuell aufgleist. Selbst die vollständige Umsetzung des Bahnausbauschritts 2035 für rund 28 Milliarden Franken würde nicht reichen, um die Marktanteile wesentlich zu verschieben. Hinzu kämen weitere, beständige Subventionen für den Schienengüterverkehr und steigende Transportpreise. Diese wachsen bereits heute deutlich schneller als die übrigen Produzentenpreise und treiben so den Kaufkraftverlust an.
Kurskorrektur notwendig
Insgesamt bleibt das Verlagerungsziel im Inland somit eine gefährliche Wunschvorstellung. Die Steuerzahlenden, die Konsumenten und die Unternehmen würden die Zeche zahlen. Dies wäre auch umwelt- und klimapolitisch sinnlos, da die Dekarbonisierung der Strasse damit verlangsamt wird. ASTAG, Gewerbeverband und economiesuissse sind deshalb überzeugt: Es braucht eine Kurskorrektur – zum Wohle einer nachhaltigen Güterversorgung unseres Landes.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Reto Jaussi, Direktor ASTAG, 031 370 85 85
Alexander Keberle, Geschäftsleitungsmitglied economiesuisse, 079 530 61 67
Urs Furrer, Direktor sgv, 079 215 81 30