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Was Konsumenten wollen
Der Trend ist eindeutig: Politik und Hersteller fordern eine Zukunft der Elektromobilität. Aber möchten das auch die Fahrzeugkäufer? Eine Studie hat herausgefunden, was Otto Normalbürger beim nächsten Autokauf berücksichtigen wird – und was nicht.
Die Deloitte Global Automotive Consumer Study erforscht seit 10 Jahren repräsentativ und global die Bedürfnisse und Wünsche der Autokäufer. Dieses Jahr fokussierte sich die Studie neben anderen Themen auch auf die Elektromobilität. 26000 Konsumenten in 24 wichtigen Märkten, darunter 1500 in Deutschland, wurden zum Mega-Trend befragt. Ziehen die künftigen Autokäufer weltweit überhaupt ein E-Fahrzeug in Betracht?
Grossteil noch nicht überzeugt – starke regionale Unterschiede
Das Interesse an BEVs – also Fahrzeugen, die mit einem Akku betrieben werden – ist in China (27% Interesse), Deutschland (16%) und Südkorea am grössten. In Japan sind die Konsumenten eher angetan von Hybridfahrzeugen. Aus der Gesamtsicht lässt sich festhalten: In den meisten Ländern zieht noch immer knapp über die Hälfte der potentiellen Autokäufer ein Verbrennungsmotor in Betracht. Gemäss der Studie sei jedoch Jahr für Jahr ein steigendes Interesse an den saubereren Antrieben festzustellen.
Überraschende Gründe
Dass sich immer mehr Konsumenten überlegen, ein Fahrzeug mit einer neuen Antriebstechnologie zu kaufen, liegt derweil nur bedingt am Umweltbewusstsein – diese Begründung wurde gemäss der Studie nur an dritter Stelle genannt. Entscheidender seien die Erwartung von niedrigeren Kraftstoffkosten (1.) und die Hoffnung auf ein besseres Fahrerlebnis (2.).
Die Hindernisse für eine höhere Akzeptanz sind hingegen altbekannt: Konsumenten fürchten die Anschaffungspreise, eine mangelnde Reichweite und die fehlende Infrastruktur. Obwohl von den Herstellern gerade bei der Reichweite bedeutende Fortschritte realisiert werden konnten, erwarten die Verbraucher mehr: Für 47% der US-Verbraucher soll ein E-Fahrzeug über 640 Kilometer weit kommen, um konkurrenzfähig zu werden. In Deutschland werden 400 bis 600 Kilometer erwartet. Auch betreffend der Ladeinfrastruktur werden klare Forderungen gestellt: 75% der Konsumenten in Deutschland möchten nicht unterwegs, sondern vornehmlich zuhause «tanken».
Weitere Trends
Die Studie hat sich auch zu anderen Themen schlau gemacht. So erwähnt sie beispielsweise, dass Verbraucher vermehrt längere Lieferzeiten akzeptieren könnten und dies zu einem veränderten Herstellungsprinzip führen könnte. Ausserdem stellt die Studie fest, dass in Deutschland der Preis einer der Hauptfaktoren beim Kauf eines Fahrzeugs ist (31%), während in China (6%) andere Faktoren stärker gewichtet werden. Interessant ist auch die regional unterschiedliche Einstellung zu Assistenzsystemen oder Infotainment: Konsumenten aus Schwellenländern sehen hier einen grösseren Nutzen und sind bereit, ihre persönlichen Daten dafür herzugeben, während Verbraucher in Deutschland oder den USA wenig Interesse bekunden.