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Europaletten – ein Beispiel für die globale Lieferprobleme
Immer wieder machten Meldungen zu Problemen rund um Europaletten die Runde. Ein Podcast gibt den Meldungen Kontext – und lässt die Zuhörer beunruhigt in die Zukunft blicken.
Seit den 1960er Jahren sind die Masse von Europaletten klar. Unterschiedliche Eisenbahngesellschaften Europas haben sich auf ein genormtes Produkt geeinigt, mit dem Waren einfach verladen und transportiert werden können. Bis 2019 funktioniert das System einwandfrei.
Seither ist die Situation kompliziert.
Dies hat unter anderem mit dem verwendeten Material Holz zu tun. Wie im Podcast «NZZ Akzent» geschildet wird, kam es dann zu einem Holz-Bauboom. Das spezifisch für Europaletten verwendete Holz wurde im Bausektor verwendet, weil unter anderem Trockenheit und der Borkenkäfer zu einem Mangel und entsprechend hohen Preisen führten.
Auswirkungen des Kriegs
Dann kam die Coronapandemie dazu. Unternehmen, die auf Güter angewiesen waren, füllten zunächst ihre Lager weitestmöglich auf. Dadurch war Nachfrage nach Paletten hoch, sodass die Preise für das Holz durch teurere Paletten ausgeglichen werden konnten.
Gerade, als sich die Situation zu beruhigen schien, griff Russland die Ukraine an. Holzlieferungen aus Russland und verbündeten Nationen wurden aufgrund der europäischen Sanktionen verunmöglicht. Zudem sind die für eine Europalette benötigten Nägel mehrheitlich aus russischem Stahl gefertigt, der ebenfalls unter die Sanktionen fiel. Neue Lieferanten mussten her, die Preise waren entsprechend hoch. Und weil nun immer mehr Menschen auf Holzheizungen setzen, fehlt wiederum Holz aufgrund der gestiegenen Pellet-Nachfrage.
Die Podcaster konkludieren:
«Die Palette ist ein schlagendes Beispiel: Zwei Komponenten – und es gibt schon da Probleme. Man stelle sich nun ein iPhone vor: Da liefern 1049 Firmen Komponenten dafür – und wenn eine nicht liefern kann, steht die Produktion still. Und das wird sich auch nicht so schnell ändern. Man kann nicht sofort umstellen oder für jeden Produzenten drei Ersatzlieferanten finden. Wir müssen uns wohl daran gewöhnen, dass nicht mehr alles jederzeit zur Verfügung stehen wird.»